Nichts zu holen in Freising

Nichts zu holen in Freising
TVT-Ringer unterliegen in Freising trotz gutem Kampf – Nachwuchs chancenlos in Berchtesgaden

Das war ein gebrauchtes Wochenende für die Traunsteiner Ringer: Mussten doch die Nachwuchsringer bereits am Freitag Abend eine Niederlage in Berchtesgaden hinnehmen, folgten die Männer am Samstag Abend mit einer 13:29 Niederlage beim Spitzenreiter der Landesliga Süd, der SpVgg Freising. War doch die Überlegenheit des Ex-Oberligisten zu deutlich, die Erfahrung mancher Gastgeberringer zu groß gegen aufopferungsvoll kämpfende Traunsteiner, die trotzdem ein Lob vom Trainer erhielten. „Mehr war heute nicht drin. Freising hat uns mit einer erwartet starken Mannschaft doch deutlich die Grenzen aufgezeigt. Wir haben aber schon im Vorfeld nicht mit einem Sieg gerechnet. Dennoch haben wir uns nicht schlecht verkauft und überwiegend gut gerungen. Die kämpferische Einstellung stimmt“ zog TVT-Coach Christian Pribil nüchtern das Fazit zu dem Kampfabend. Mit einem ausgeglichenen 4:4 Punktestand steht der TVT nun auf dem vierten Tabellenplatz.

Die Kämpfe im Einzelnen:

1.Durchgang

57 kg (Freistil): David Dik bekam mit Joma Hamo einen bezwingbaren Gegner vorgesetzt, den er nach 16:6 Führung mittels Kopfzug aufs Blatt legte.

61 kg (Griechisch-römisch): Hier stellte der TVT den jungen Alexej Novoselov, der bisher nur indirekt über Ringererfahrung verfügt, was der Freisinger Lukas Pausch mit einem Schultersieg ausnutzte. Auf TVT-Seite freut man sich aber über einen motivierten neuen jungen Ringer.

66 kg (F): Justin Flemmer bekam mit dem Ex-Mietrachinger Rajmund Farkas eine ganz harte Nuss vorgesetzt. Der Ungar der auch in Mietrachinger-Oberligazeiten eine nahezu weiße Weste erkämpfte, war für den stillen Traunsteiner eine Nummer zu groß. Flemmer musste sich mit technischer Überlegenheit des Freisingers geschlagen geben.

75 kg (G): Andreas Rasumny hatte mit dem Domstädter Patrick Kratzer einen erfahren Ringer vor sich. „Andi hat gut gekämpft. Die Niederlage ist etwas zu hoch ausgefallen. Aber ich bin mit seiner Leistung zufrieden“ betonte Coach Christian Pribil nach der 6:14 Niederlage, die über die gesamte Kampfdauer ging.

86 kg (F): Andreas Dik gegen Yannic Schmid lautete das Freistil-Mittelgewichtsduell in dem der Traunsteiner bis kurz vor Schluss führte. Einen übereilten und letztlich auch nicht zwingend nötigen Angriff Diks, der die Kommandos von der Betreuerecke nicht hörte, nutzte der Freisinger zum entscheidenden Konter und Punktgewinn.

98 kg (G): Neu auf Traunsteiner Seite ging der erst 17-jährige Ukrainer Serafym Hrymaliuk  gegen den Freisinger Patrick Ogbebor auf die Matte und zeigte eine gute Leistung. Zwar fehlten ihm am Ende ein paar Körner das anstrengende Tempo hochzuhalten und so musste er sich mit 5:13 beugen. Dennoch zeigte man sich beim TVT über den Neuzugang erfreut.

130 kg (F): Ehssan Reshad stand dem TVT nicht zur Verfügung so dass sich Kevin Daiker gegen den Freisinger Damian Dudzinski auf die Matte stellte. Die Leistung und die Einstellung stimmte, dennoch siegte der Freisinger mit technischer Überlegenheit.

2.Durchgang

57 kg (G): David Dik musste erneut gegen Hamo auf die Matte. Auch hier beendete er nach mehreren Aktionen am Boden den Kampf vorzeitig mittels Kopfzug.

61 kg (F): Auch im freien Stil ging Novoselov auf die Matte. Erneut siegte der Preisinger Pausch mit technischer Überlegenheit.

66 kg (G): Daniel Flemmer zeigte  gegen den Ungarn Farkas mentale und körperliche Stärke und hielt mit einer guten Leistung lange Zeit voll dagegen. Erst zum Ende der sechs Minuten effektive Kampfzeit musste er sich im Boden unter Armeinschluss mehrmals drehen lassen und verlor das Mattenduell nach Punkten.

75 kg (F): Georg Rasumny war gegen Hasan Öksüm jederzeit Chef auf der Matte. Schöne Durchdreher und nach gut zwei Kampfminuten der 18:2 Sieg mittels technischer Überlegenheit war so ganz nach dem Geschmack des TVT-Tross.

86 kg (G): Andreas Dik war nach der unglücklichen Niederlage im 1. Durchgang mächtig angefressen. Zu spüren bekam das sein Gegenüber Dominik Kratzer. Zwei mal musste dieser in die Bodenlage, Dik machte mächtig Dampf. Am Ende sprang ein verdienter 2:0 Punktsieg für den Traunsteiner heraus.

98 kg (F): Kevin Daiker musste sich im freien Stil erneut mit Dudzinski abmühen und kam besser in den Kampf. Mit einem Überstürzer ging es gut los und auch sonst zeigte sich Daiker ebenbürtig. Die fehlende Routine waren nach sechs Minuten hart umkämpfter Wettkampfdauer für die knappe 5:8 Punktniederlage ausschlaggebend. Coach Christian Pribil zeigte sich mit der kämpferischen Einstellung sehr zufrieden.

130 kg (G): Verletzungsbedingt ging Pribil gegen den Freisinger Wolfgang Storck nicht im Vollbesitz seiner ringerischen Möglichkeiten auf die Matte. Beide mussten je einmal in die Bodenlage, Pribil hatte den Nachteil als erster „runter“ zu müssen was nach sechs Kampfminuten beim Stand von 1:1 den Sieg für den Freisinger bedeutete.    

Mattenleiter Christopher Geiger hatte mit dem Kampf vor knapp 100  Zuschauern keine Probleme und leitete den Kampf trotz zwei von den Traunsteinern monierten Entscheidungen sicher. Beim TVT blickt man bereits nach vorne auf den kommenden Samstag wenn der TSV Sankt Wolfgang seine Visitenkarte abgibt. „Hier wollen wir zu Hause auf jeden Fall punkten um uns nach unten in der Tabelle abzusichern“ gibt TVT-Trainer Pribil die Devise aus.

Nachwuchsringer chancenlos

Nichts zu bestellen hatten die jungen Ringer des TVT bereits am Freitag Abend gegen körperlich robuste und Berchtesgadener Nachwuchsringer in der Grenzlandliga. Der TSV-Nachwuchs verfügte über deutlich mehr Wettkampfpraxis und war bis auf wenige Mattenduelle tonangebend. Hinzu kam, dass einige Traunsteiner Ringer ihr Gewichtslimit nicht mehr brachten. Da half dann auch ein Sieg wie der von Borek Hlavac (46 kg, G) nichts. Die Punkte gingen trotzdem an die Gastgeber. So blieb es nur Kevin Rube (29 kg, F) mit einem schön herausgekämpften Schultersieg beim 4:36 einen Sieg einzufahren.  

Fotos: Tatjana Flemmer

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