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Verschmerzbare Niederlage
Traunsteiner Ringer unterliegen in Unterföhring – Auch Zweite und Nachwuchsringer haben das Nachsehen

Traunstein/ Unterföhring/ Wals (awi). Mit einer erwarteten Niederlage sind die Traunsteiner Ringer aus Unterföhring zurückgekehrt. Mit 10:23 musste das Team um Betreuer Engelbert Gruber dem Ex-Zweitligisten den Sieg überlassen. Allerdings war der TVT nicht in bester Besetzung angetreten, so fehlten beispielsweise die beiden bulgarischen Siegringer Plamen Petrov und Yoan Dimitrov. „Anders aufgestellt fahren wir den Sieg ein, das ist sicher“ zeigte sich Gruber überzeugt. Mattenleiter Konrad Rankl aus Mietraching hatte mit der Leitung des fairen Kampfes vor nur 100 Zuschauern kaum Probleme.

Die Kämpfe im Einzelnen:

57 kg ( Griechisch-römisch): Yusuf Raiskhel holte kampflos die ersten Punkte für den TVT. 4:0
130 kg (Freistil): 15 Kilogramm Gewichtsnachteil musste Gökhan Tetik gegen Franz Leitner wettmachen. Dies gelang ihm mit zunehmender Kampfdauer gut. Mehrere Take-down sicherten den ungefährdeten 9:2 Punktsieg. 6:0
61 kg (F): Ben Wittenzellner, der zuletzt bei seinem Sieg gegen Anger zu überzeugen wusste, stand dem in dieser Saison unbesiegten ausländischen Athleten Abdul Ibrahimi gegenüber und fand gegen die schnellen Beinangriffe kein rechtes Mittel. Eine aussichtsreiche Aktion im Bodenkampf wurde vom Pausengong gestoppt. Eine Niederlage mit technischer Unterlegenheit (Differenz von mindestens 15 Kampfpunkte) in der letzten Kampfminute war dann die Folge. 6:4
98 kg (G): Seifullah Rahmani hatte gegen den Unterföhringer Julian Stadlbauer keine Chance und verlor nach einer Serie von Durchdrehern im Boden mit technischer Unterlegenheit. 6:8
66 kg (G): Mit dem Jugendringer Andreas Dik gegen den Ex-Bundesligaringer Simon Ketterer standen die Chancen für Traunstein nicht gut. Der TVT-Ringer ging respektlos vor dem favorisierten Isaria-Ringer auf die Matte und zeigte zwei mutige Würfe, die aber nur teilweise vom Mattenleiter belohnt wurden. Auch für ihn bedeutete die technische Unterlegenheit in der zweiten Runde das vorzeitige aus. 6:12
86 kg (F): Eduard Tatarinov sparte sich das Abkochen und rückte ins Freistil-Mittelgewicht auf – hatte dabei aber sieben Kilogramm weniger auf den Rippen als sein Kontrahent Christian Axenbeck, der vor einigen Jahren zum vorderen deutschen Ringerfeld gehörte. Gehandikapt durch eine schmerzhafte Rippenprellung, die sich der Traunsteiner beim Aufwärmen zuzog, konnte er seine volle Leistung nicht abrufen und verlor nach 5:5 Gleichstand den Kampf nur deshalb, weil sein Kontrahent die letzte Wertung erzielte. 6:13
71 kg (F):  Luca Zeiser fand gegen Florin Teschner kein Mittel und musste mehrere Beinangriffe seines Gegners zulassen. Eigene Aktivitäten des Hallabruckers wurden immer wieder geschickt gekontert, so dass der Gastgeberringer in der letzten Minute den Sieg mit technischer Überlegenheit feiern konnte. 6:17
80 kg (G): Der TVT konnte diese Gewichtsklasse nicht besetzen und musste den Gastgebern vier Wertungspunkte kampflos überlassen. 6:22
75 kg (G): Artur Tatarinov war vom ersten Moment gegen Pavo Lucic Chef auf der Matte. Nach einem kleinen Schönheitsfehler schickte er seinen Kontrahenten in den Boden und drehte ihn dort so lange, bis nach gut zwei Minuten effektive Kampfzeit der Sieg mit technischer Überlegenheit perfekt war. 10:22
75 kg (F): Ilja Vorobev verlies in der Vorrunde die Matte gegen Marcos Theodoridis als Sieger. Der Unterföhringer brannte auf Revanche, Vorobev hielt mit gewohnt souveränem Ringstil dagegen. Eine blutende Nasenverletzung brachte ihn etwas aus dem Tritt, dennoch gaben beide Ringer trotz des entschiedenen Mannschaftskampfes alles und kämpften um jede kleine Wertung. Am Ende hatte der Unterföhringer in einem Mattenduell zweier Ausnahmekönner die Nase vorne und konnte den Kampf mit 10:5 für sich entscheiden, was einen weiteren Mannschaftspunkt bedeutete. 10:23

„Abgehakt. Mehr war heute nicht drin“ war dann auch das kurze Fazit von Zweitem Abteilungsleiter Engelbert Gruber zum Kampfverlauf und dem Gesamtergebnis um gleichzeitig hinzufügen: „Am Samstag in einer Woche wollen wir uns vor eigenem Publikum gegen Mietraching keine Blöße geben.“

Der dünnen Personaldecke war es mit geschuldet, dass auch für die Reserve in der Gruppenliga Süd nicht alle Gewichtsklassen zu besetzten waren. Der TVT zeigte sich aber stark und siegte auf der Matte nach Siegen von Georg Rasumny (57 kg), Andreas Rasumny (61 kg, beide unbesetzt) Tobias Einsiedler ( 66 kg), Seifullah Rahmani (86 kg und 98 kg) die jeweils zwei Mal erfolgreich waren. Dazu kam noch ein Punktsieg von Saber Mansuri (75 kg) zum Endstand von 35:20 für den TVT. Da aber Rahmani dann auch nochmals in der ersten Mannschaft eingesetzt wurde, wurden die beiden Siege wieder abgezogen und dem Gastgeber gutgeschrieben, der damit quasi am „grünen Tisch“ mit 28:27 knapp den Gesamtsieg für sich verbuchen konnte.

Nachwuchs mit vermeidbarer Niederlage

Eine vermeidbare Niederlage mussten die Nachwuchsringer in der Grenzlandliga hinnehmen. Hatte man den Seriensieger der vergangenen Jahre, den AC Wals in der Hinrunde noch klar besiegt, musste man in Österreich am Freitag Abend mit 17:20 eine aus Traunsteiner Sicht vermeidbare Niederlage hinnehmen. Erfolgreich waren in einem ganz engen Mattenduell Justin Flemmer (33 kg), Sabina von Ellerts (36 kg, kampflos), Daniel Flemmer (46 kg, kampflos), Valentino Schneider (50 kg), Maximilian Minchev (63 kg) – zu wenig für die zu Neunt angetreten TVT-Ringer, die von Schülertrainer Plamen Petrov betreut wurden.

Text und Bericht: Andreas Wittenzellner