Gute Leistung gegen Untergriesbach nicht honoriert TVT-Ringer verlieren letzten Saisonkampf – Artur Tatarinov verletzt – Abteilungsleiter Hille:Organisatorisch und sportlich herausfordernde Saison

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Gute Leistung gegen Untergriesbach nicht honoriert TVT-Ringer verlieren letzten Saisonkampf – Artur Tatarinov verletzt – Abteilungsleiter Hille:Organisatorisch und sportlich herausfordernde Saison

Traunstein/ (awi). Es wäre fast noch ein Abschluss nach Maß geworden für die Traunsteiner Ringer, die sich am Samstag vor 200 Zuschauern in der Ludwig-Thoma-Halle dem Vizemeister SV Untergriesbach stellten und nur knapp an einem Happy End zum Saisonschluss vorbeischrammten. Zwar lagen die mit einem Ringer weniger angetretenen Traunsteiner nach fünf Kämpfen deutlich zurück, dann aber begann die traditionelle Aufholjagd im zweiten Abschnitt. Dieser wurde jedoch jäh gestoppt, als sich Artur Tatarinov an beiden Sprungelenken verletzte und von Betreuer Engelbert Gruber aus dem Kampf genommen werden musste. Am Ende entführten die Niederbayern beim 14:18 beide Punkte. Kamprichter Robert Reitmeier aus Aichach hatte mit den Mattenduellen keine Probleme und leitete umsichtig und sicher.

Die Kämpfe im Einzelnen:
57 kg ( Griechisch-römisch): Lehrzeit für Jugendringer Maximilian. Der Chieminger musste sich dem Bayerischen Kadettenmeister Jonas Lenz in der ersten Runde mit technischer Überlegenheit (Punktedifferenz mehr als 15 Punkte) geschlagen geben. Der TVT-Ringer dürfte bei entsprechendem Trainingsengagement und Weiterentwicklung aber eine gute Zukunft bei den Traunsteinern haben und ist für die künftigen Jahre fest in den Mannschaften eingeplant 0:4
130 kg (Freistil): Gökhan Tetik hatte mit Christoph Bauer einen erfahrenen weiß-blauen Kontrahenten, der sich seine begrenzte Kondition gut einteilte. Tetik hatte optische Vorteile, sein Kontrahent konnte bei einem Versuch des TVT-Ringers den entscheidenden Punkt zu schreiben zwei weitere Punkte zum etwas schmeichelhaften 2:4 machen. 0:5
61 kg (F): Chefcoach Petar Stefanov ersparte Yusuf Raiskhel das Abkochen in die 57 kg Klasse. Gegen Johannes Lenz hatte er einen jungen, aufstrebenden Gegner vorgesetzt bekommen, der sich bereits mit Silber bei den Bayerischen Meisterschaften dekorieren konnte. Gegen den Afghanen in Traunsteins Diensten hatte er allerdings wenig zu bestellen. Der stille TVT-Ringer sammelte schnell Wertung um Wertung und hatte nach knapp zweieinhalb Minuten den Sieg mit technischer Überlegenheit sicher. 4:5
98 kg (G): Da der TVT die Gewichtsklasse nicht besetzen konnte, gingen die Punkte an den Gästeringer Erkan Celik. 4:9
66 kg (G): Jugendringer Andreas Dik war Außenseiter gegen den ausgefuchsten SVU-Mann Florian Unfried und schnell auf verlorenem Posten. Dik verlor nach einer Schleuder auf Schulter. Das 4:13 war eine schwere Bürde für die fünf weiteren Traunsteiner Ringer nach der Pause. 86 kg (F): Spannung versprach das Mattenduell zwischen Eduard Tatarinov und dem Ex-Bundesligaringer Benedikt Heindl. Allerdings wurde daraus nicht wirklich etwas. Tatarinov marschierte gewohnt vorwärts, Heindl war auf dem Rückzug und versuchte erkennbar mit einer knappen Niederlage davonzukommen, unterbrochen von mehreren Verletzungszeiten des Untergriesbachers. Dies gelang ihm bedingt nach dem ungefährdeten 8:0 Sieg Tatarinovs. 7:13
71 kg (F): Nach einer Verletzung der Stammkraft Mahsun Ersayin musste das Betreuerteam um Chefcoach Stefanov umstellen: Ilja Vorobev rutschte eine Klasse tiefer und bekam Christoph Fenzl vorgesetzt. Vorobev gab von Anfang an „Vollgas“ und ehe sich der Gästeringer recht versah lag er in der gefährlichen Lage, die nach eineinhalb Minuten zum Schultersieg für den schnellen TVT-Ringer führte. 11:13
80 kg (G): Artur Tatarinov war trotz Gewichtsnachteil gegen den Ex-Trostberger Jakob Rottenaicher favorisiert und legte ein hohes Tempo vor. Nach erster knapper Führung dann der Schreckmoment: Tatarinov‘s lädiertes Sprunggelenk machte Probleme, Schmerzen im Zweiten kamen dazu. Völlig zusammengeknickt und von Rottenaicher gedreht, musste der TVT-Punktegarant aufgeben und sich hinterher in medizinische Behandlung begeben. Der mögliche Gesamtsieg war so gut wie dahin. 11:17 75 kg (G): Wie gewohnt galt das leicht abgewandte Cäsar Zitat „ich kam, rang und siegte“ wieder für Plamen Petrov. Benedikt Pauli suchte sein Heil in der Defensive und wurde von Mattenleiter Reitmeier mehrfach in die angeordnete Bodenlage geschickt. Nachdem Petrov bereits zur Pause mit 10:0 in Führung lag, stand nach sechs Kampfminuten nach einer kurzzeitigen kritischen Situation für den Traunsteiner ein sicherer 15:5 Punktsieg zu Buche. 14:17
75 kg (F): Zum Abschluss stellte sich Luca Zeiser dem Bulgaren Nikolay Kurtev, der bereits einige Medaillen bei Europameisterschaften einfahren konnte. Kurtev ging zwar anfänglich in Führung, der körperlich angeschlagene SVU-Ringer musste aber gegen Ende des Kampfes drei Einserwertungen gegen sich zulassen und schien heilfroh, am Ende der Kampfzeit einen 1:0 Punktsieg heimgebracht zu haben, der aber auch die 14:18 Niederlage für den TVT bedeutete, der voll auf Augenhöhe mit dem Vizemeister kämpfte.

„Alles in allem können wir mit dem Gesamtergebnis in dieser Saison zufrieden sein. Die Liga war extrem gut besetzt, wir konnten voll mithalten. Unser Team hat bis auf vielleicht einen Kampftag eine tadellose Leistung gezeigt“ betonte erster Abteilungsleiter Hartmut Hille, der darauf hinwies, dass die Saison sportlich aber auch organisatorisch durch das diesjährige Ausweichen in die Ludwig-Thoma-Halle eine Herausforderung war. „Trotzdem sind wir der Stadt Traunstein dankbar, dass wir dort immer ein offenes Ohr hatten und unsere Kämpfe in der Halle austragen konnten“ so Hille, der wie die gesamte Ringerabteilung erwartungsvoll der Fertigstellung der AKG-Halle entgegen sieht, in der die Heimkämpfe des TVT im kommenden Jahr ausgerichtet werden sollen und die auch die künftige Trainingsheimat der Traunsteiner Ringer ist.

Reserve kampffrei

Mit einem vierten Tabellenplatz beendete die Reserve die Saison in der Gruppenliga Süd. „Junge Ringer sollen Erfahrung bekommen und manch älterer Ringer kann sich in der Liga versuchen. Schade dass wir oft deutliche Lücken in der Aufstellung hatten. Diejenigen, die gerungen haben, zeigten ihr Potenzial. Wenn wir genügend Ringer haben wollen wir an einer zweiten Mannschaft festhalten“ so Abteilungschef Hille.

Nachwuchs fast mit Überraschung gegen den Meister

Die Dominanz zweier österreichischer Vereine waren in diesem Jahr in der Grenzlandliga enorm. Während Olympic Salzburg seit Jahren die Liga mit dominiert und in diesem Jahr die Vizemeisterschaft einfuhr, überraschte nach durchschnittlichen Ergebnissen in den vergangenen Jahren die KG Vigaun/ Abtenau, die sich den Titel sicherte. Der TVT konnte den Österreichern mit gutem Kampf viel entgegen setzen und war beim 16:24 zumindest einem Unentschieden nahe. Siegreich für den TVT, der die Saison mit einem befriedigenden fünften Platz beendete, waren Justin Flemmer (33 kg), Tommy Dik (40 kg), Leopold von Ellerts (46 kg, kampflos) und Leonard Rube (50 kg), „Wir haben eine Reihe von Talenten in unseren Reihen, die auch im nächsten Jahr noch in der Schülermannschaft ringen dürfen. Ich bin mit dem Erreichten in diesem Jahr zufrieden“ zog Jugendleiter Alexej Patalaschko eine positive Bilanz für den Nachwuchs.

Text und Bilder: Andreas Wittenzellner